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Haus Dienhart in Piesport an der Mosel

Mosel Loreley Ansicht Giebel Alt Piesport mit St. Michael Ansicht Front St.-Michael-Straße Weintraube St.-Michael-Straße Alt Piesport von oben Teilansicht Schieferdach Piesporter Goldtröpfchen

Aus der Idee wird ein Projekt

Plan Seitenansicht Haus Dienhart

Plan Vorderansicht Haus Dienhart

Plan Rückansicht Haus Dienhart

Eigentlich hatte jeder, dem ich von dem Haus erzählte, den Kopf geschüttelt. Irgendwie war jeder der Meinung, dass ich entweder viel Mut hätte oder zu viel Zeit. Und dennoch hatte ich mich schon im Innersten entschieden: das Haus wird meines, und es wird etwas besonderes daraus. Es sollte (eigentlich) ohne Stress und Zeitdruck entstehen, mit Freude am Objekt und den eigenen Geschichten, die über eine Bauzeit entstehen. Die Seele des Hauses sollte wieder für jeden spürbar werden, der seinen Fuß über die Schwelle setzt, es sollte weiterhin jedes Zimmer etwas von seiner Vergangenheit preisgeben und jeden Besucher spüren lassen, wie es einmal hier zuging. Und es gab eine Idee, die ich nach und nach verfeinert habe zum letztendlichen Konzept für das Anwesen: das Haus sollte durch die Ferienwohnungen und die Eventfläche möglichst vielen Menschen zugänglich werden, die auch Spaß an Geschichte und Mosel, dem alten Ort und seinem Wein Freude haben.

Die Planung war nicht unbedingt einfach, da ich mit einem Bestand arbeiten musste, der unter Denkmalschutz steht. Damit waren allzu große Veränderungen tabu - ich musste mit dem, was da war, sehr kreativ und mit Bedacht umgehen. Und um es noch schwerer zu haben, mussten die Auflagen des Brandschutzes wie zwei Treppenhäuser und alle weiteren Fluchtwege konzeptionell umgesetzt werden. Die wenigen und zumeist kleinen Fenster erforderten obendrein einen besonderen Umgang mit dem wenigen Licht in der Planung, damit die Relationen gewahrt blieben. Kleine Räume waren somit die Folge.

Eine weitere Herausforderung war und ist die Mosel - sie ist eben Freude und auch Fluch zugleich. Konkret hieß das für die Planung, ein Konzept für das hochwasserbetroffene Erdgeschoss zu entwickeln, welche eine Nutzung zulässt, die nicht dauerhaft ist, die innerhalb der Vorwarnzeit die komplette Evakuierung sicher stellt und nach dem Rückgang der Fluten auch eine Wiederherstellung einfach und kostengünstig hält. Eine Wohnnutzung schied somit klar aus. Die Räume mussten auch grundsätzlich eher in der Zeit genutzt werden, wo Hochwasser keine Gefahr bedeutet. Damit kam - im Prinzip aus dem bei Winzern üblichen Gewölbe für Weinproben geboren - die Idee auf, etwas ähnliches auf größerem Grundriss zu erstellen - eine Eventfläche für alle möglichen Zwecke und Anlässe. Ich wollte auch nicht in Konkurrenz gehen zu bestehenden Räumlichkeiten, sondern eher ergänzend.

Das ganze Erdgeschoss war bereits durch die land- und weinwirtschaftliche Nutzung eine zusammenhängende Fläche. Der zentrale Raum, ein Kreuzgewölbe aus dem 16. Jahrhundert, reiht die ehemalige Scheune, die Stallung und den Hofladen an sich und erschließt sich weiter zu der historischen Küche mit Brunnen und Wohnstube des Hauses. Und für uns und die Feriengäste ergab sich in der ehemaligen Backstube und letztgenutzen Küche zum Innenhof noch eine kleine Rezeption. Die bestehenden Räume bekamen ohne große Umänderungen neue Funktionen - die Eventfläche war somit perfekt integriert.

Zwei Jahre hat es nach dem Erwerb gedauert, um nun das alte Gemäuer zu entrümpeln, einfach mal alle Wände freizulegen und das Haus bis ins Detail zu vermessen, Bestandspläne davon zu fertigen und somit die Grundlage für fundierte Baupläne zu schaffen. Dies passierte alles in reiner Eigenleistung. In dieser Zeit wurden dann auch die ersten Kontakte zur Gemeinde geknüpft, mit den Fachbehörden gesprochen und mit dem Denkmalschutz gangbare Lösungen gesucht zur neuen Nutzung und der daran geknüpften behutsamen Umgestaltung des Anwesens. Bis zur endgültigen Version des Bauantrages waren dann noch der Brandschutz, das Bauamt selbst und die Dorferneuerung zu konsultieren, um nur einige zu nennen - viele Behörden und Institutionen durften oder mussten mitreden und somit waren wir dann knapp vier Jahre nach dem Kauf im Besitz einer Baugenehmigung. Es war inzwischen Weihnachten 2012.

Zunächst fingen wir in Eigenleistung an mit den Bauarbeiten. In den Anfängen der Arbeiten am Gebäude wurde auch die gesamte Straße saniert, so dass wir nur langsam vorwärts kamen. Die günstigen Zinsen machten dann aber einen tragbaren Kredit möglich, so dass wir im Februar 2014 mit den zwischenzeitlich beauftragten Firmen rasch loslegen konnten. Im ersten Halbjahr gingen die Arbeiten enorm schnell voran - auch aufgrund des guten Wetters. Ab Juni 2014 wurde im Gebäude an den Wohnungen und der Gebäudetechnik gearbeitet. Im Oktober 2014 erfolgte die Fertigstellung der beiden ersten Ferienappartements. Weitere 3 Wohnungen wurden dann rechtzeitig bis Ostern 2015 bezugsfertig. Und über die Osterfeiertage konnten wir zum ersten Mal Feriengäste begrüßen. Unsere Feuertaufe verlief erfolgreich.

Zwischenzeitlich wurde die letzte Wohnung ebenfalls fertig gestellt und wir haben nun den letzten Bauabschnitt in Angriff genommen - die Eventfläche im Erdgeschoss. Seit April 2015 wurden hier bereits alle technischen Leistungen erbracht und die Räume befinden sich im abschließenden Ausbau. Die Fertigstellung ist - abhängig von der Belegung der Ferienwohnungen - für das erste Halbjahr 2016 geplant.

Unsere ersten Gäste hatten viel Spaß in unserem Haus und teilten auch unsere Begeisterung über Haus und Geschichten. Und so hoffen wir, dass auch unsere zukünftigen Gäste genauso viel Freude und Gefallen an dem Anwesen haben wie wir selbst...


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